„Wir sind mitten drin in der Schlacht“, antwortet Jan lachend auf die Frage nach dem Stand der Dinge bei JaSa. Jan und Salih arbeiten bereits eine ganze Weile an ihrem Prototyp. Vor kurzem sind sie technisch noch einmal umgeschwenkt, verwenden jetzt andere Hardware als zu Beginn und entwickeln dicht am Serienprodukt. „Das braucht zwar im Vorfeld entsprechend länger und ist hier und da etwas holprig“, räumt Jan ein, „dafür starten wir dann mit einem breit aufgestellten fertigen Produkt.“ Damit es zügiger voran geht, erhält JaSa Unterstützung von einem zweiten Ingenieur. Die neu geplante Hardware bietet viele Möglichkeiten. „Wir bauen schon jetzt Dinge ein, die Optionen bereithalten, die wir vielleicht erst später nutzen wollen.“ Statt eines Schnellschusses nehmen sich Jan und Salih die Zeit, die sie zur Entwicklung brauchen. „Wir wollen das nicht quick and dirty, sondern mit einer ordentlichen Basis“, betonen die Gründer. „Das ist ja nicht wie ein Pfund Bananen im Laden kaufen, sondern wesentlich komplexer“, sagt Jan lachend.
Die wichtigste Frage ist: Was braucht die Zielgruppe? Was brauchen Nutzer auf der einen Seite, was ist wichtig für die Pflegenden auf der anderen Seite? Zu den bisher geplanten Möglichkeiten sind neue hinzugekommen. „Die Idee ist, zweigleisig zu fahren. Wir gucken: Was braucht ein Best Ager, der selbständig die Uhr nutzen will, seine Daten selbst überprüft und im Blick behält. Und was benötigt demgegenüber ein pflegebedürftiger Senior, dessen Angehörige, der Pflegedienst oder das Pflegeheim die Daten nutzen möchte.“ Unterschiedliche Zielgruppen brauchen unterschiedliche Funktionen. Aber natürlich auch ein entsprechend angepasstes Design. Dafür sind Jan und Salih bereits mit einer Agentur im Gespräch. Diese soll neben dem guten Aussehen auch die Bedienbarkeit im Blick behalten. „Alt ist nicht gleich alt“, weiß Jan. Und so haben sich die Beiden auch für den Vertrieb und das Marketing Unterstützung ins Team geholt. Ein Kaufmann gehört nun zu JaSa dazu, überarbeitet das Businessmodell, den Finanzierungsplan, entwickelt eine Vertriebsstrategie und recherchiert mögliche Fördergelder zur Fertigstellung des Prototyps. Ende April soll dieser fertig sein. Im Mai dann beginnt der erste Testlauf mit Probanden. „Wir schauen genau hin, was die Nutzer wirklich brauchen“, sagt Salih. „Wir wollen ja schließlich nicht Funktionen in unserem Produkt einbauen, die am Ende keiner will.“ Und Jan ergänzt: „Wir gehen hier vor allem auf Sicherheit, gucken lieber selber drei Mal und lassen dann noch einen Externen draufschauen.“ Denn ganz sicher geht es in diesem sensiblen Bereich um mehr als die Weisheit: Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.