Es wird Frühling – aber die Zeit mit Minus 2 Grad draußen sind uns noch gut in Erinnerung. Und wer freute sich da nicht über eine wohligwarme Wohnung. Wenn diese Heizerei nur nicht so energieaufwendig und teuer wäre. Ein Optimierungsvorschlag dazu kommt aus Slowenien: Ivo Peperko und Rok Loncaric von OptiHeat entwickelten einen Controller für Wärmepumpen und versprechen Energieeinsparungen von bis zu 10%.
Dabei geht es um weit mehr als das bloße Hoch- und Runterregeln der Temperatur. Die Technik ermöglicht sowohl das Betreiben der Wärmepumpe als auch das Kontrollieren der Einsparergebnisse sowie die Wartung der Wärmepumpe via Smartphone oder Tablet aus der Ferne. Auch Daten des aktuellen Wetteralgorithmus werden dabei zur optimalen Einstellung der Temperatur genutzt. „Wunderbar“, denkt jetzt vielleicht der ein oder andere und seufzt, „aber die Umrüstung meiner Heizungsanlage steht gerade gar nicht an.“ Macht nichts. Die Montage nämlich ist ganz einfach und staubfrei. Statt einer Grundsanierung braucht es nicht mehr als ein Ethernetkabel und eine Steckdose. Der Controller wird so einfach direkt mit der bestehenden Wärmepumpe, dem Internet und der Cloud verbunden. Fertig. Für alle anderen bietet OptiHeat aber auch die Komplettlösung. Nur um den Staub muss man sich dann selber kümmern. Klingt vielversprechend. Was neu ist am deutschen Markt, ist in der Heimat bereits etabliert.
Mit dem Gründen im Übrigen kennt Rok sich aus. Es ist bereits seine dritte Firma. Das sagt der 35-Jährige ganz leise, wie alles, und fast nebenbei. Überhaupt ist der junge Slowene hinreißend zurückhaltend, erzählt von seiner Idee bescheiden und ohne große Gesten. Mit der Unterstützung der swb wolle man den Markt hierzulande für sich gewinnen, einen Einstig finden. Stück für Stück. Und mit gleichbleibend ruhiger Stimme weist er darauf hin: „Es braucht viel, viel Geduld, wenn man Neues entwickeln und den Markt revolutionieren will.“ Man könnte meinen, er spräche noch immer vom Wetter und nicht von seiner großartigen Idee oder gar der Revolution. Dass er genug Geduld für die erfolgreiche Etablierung des Neuen hat, bezweifelt man keinen einzigen Augenblick.
Und wer aber ist er denn nun, Rok unabhängig von seinem Unternehmen? Er schaut fast erstaunt bei dieser Frage, lächelt leise und erzählt im Schnelldurchlauf von seiner Bandkarriere als Gitarrist, von der Musik, vom Kitesurfen, Snowboard fahren und Berlin. Ja. Jetzt leuchten seine Augen. Berlin! – Da war er eine Zeit lang. Er liebt diese Stadt. Aber Bremen ist auch nett. Er lacht. Was er noch liebt? „Pizza!“, sagt er, zum ersten Mal mit fröhlichem Nachdruck. Und die Energie blitzt auf, die sich hinter der Ruhe verbirgt. Und dann ist Rok wieder weg und vertieft in der Arbeit.