Es ist ja immer einfach darüber zu lamentieren, was alles nicht gut ist. Nur, ändern lässt sich damit selten etwas. Um in einen konstruktiven Austausch über die Gründungsvoraussetzungen und -angebote in Bremen zu kommen, luden die Wirtschaftsjunioren Bremen beim 6. Gründerstammtisch zur aktiven Mitgestaltung des Standorts. Ihr Ziel: Die Optimierung des bestehenden Ökosystems der Gründerszene. Einen schlechten Stand hat Bremen im bundesweiten Vergleich nämlich nicht. Der Stadtstaat belegt laut KfW-Gründungsmonitor 2016 Platz 4 des Rankings. Ein Abstieg gleichwohl, denn noch im Vorjahr lag die Hansestadt direkt hinter Berlin und Hamburg. Und auch die vergebenen Schulnoten für die Förderung des Gründungsstandortes im DSM 2016 sind nicht die besten. Woran liegt es? Was lässt sich tun? Was verbessern?
Rede und Antwort standen vier Vertreter der Bremer Gründungs-Institute: Tania Neubauer (B.E.G.IN), Kai Stührenberg (WFB-Bremen), Andreas Mündl (Bremer Aufbau-Bank) und Holger Ruge (BRIDGE). Entstanden ist eine rege, dennoch ermüdende und nur wenig hilfreiche Diskussion über die finanzielle Förderung von Startups. Mikro-Kredite, Wagniskapital, private Geldgeber … Zweifellos bedarf die Realisierung großer Vorhaben finanzieller Förderung. Gerade im Bereich innovativer Technologien ist eine Vorfinanzierung unerlässlich. Doch nicht alle Gründungsvorhaben siedeln in diesem Bereich. Und eine Finanzierung macht noch kein erfolgreiches Startup. Politische Rahmenbedingungen, das Bildungssystem, Kooperationen etablierter Unternehmen mit Startups und auch die bestehende Infrastruktur spielen eine wichtige Rolle. Und nicht zuletzt sind es vor allem die Menschen, die eine Idee nach vorne bringen.
Fazit? Andreas Mündl räumt ein, im Bereich der Finanzierung für Gründungen in der Wachstumsphase gebe es sicherlich noch etwas zu verbessern. Und auch Kai Stührenberg sieht sowohl hier als auch im Bereich der Bildung Handlungsbedarf. Tanja Neubauer aber ruft dazu auf, mit der Selbstgeißelung aufzuhören. „Bei der Unterstützung sind wir sehr gut!“, betont sie. Geld mache das nicht besser. Vielmehr gehe es darum, den in den letzten zwei Jahren entstandenen Drive weiterzugeben, ergänzt Holger Ruge. Es gebe viele Akteure, die etwas tun wollen. „Da muss man einfach im Gespräch bleiben.“
Quellen: http://deutscherstartupmonitor.de/, https://www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/KfW-Gr%C3%BCndungsmonitor.html